Basel ist eine Stadt der Kultur, und das Kunstmuseum Basel ist zweifellos eine ihrer bedeutendsten Attraktionen. International zählt es zu den renommiertesten Museen seiner Art. Besonders hervorzuheben ist, dass die Stadt Basel die älteste öffentliche Kunstsammlung der Welt besitzt, deren Ursprünge bis ins Jahr 1661 zurückreichen. Das Museum war auch eines der ersten weltweit, das explizit ein Haus für zeitgenössische Kunst eröffnete. Heute setzt sich das Kunstmuseum Basel aus drei Häusern zusammen.
Die beeindruckende Sammlung des Kunstmuseums Basel
Die Öffentliche Kunstsammlung Basel ist weltberühmt. Sie umfasst über 300.000 Werke aus acht Jahrhunderten, vom späten Mittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart. Dazu gehören rund 4.000 Gemälde, Skulpturen, Installationen und Videos sowie 300.000 Zeichnungen und Druckgrafiken.
Der historische Kern der Sammlung ist das Amerbach-Kabinett. Diese humanistisch geprägte Privatsammlung wurde bereits 1661 von der Stadt Basel angekauft und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zum Amerbach-Kabinett gehört die weltweit grösste Sammlung von Arbeiten der Holbein-Familie. Zu den Kostbarkeiten des 15. und 16. Jahrhunderts zählen Meisterwerke wie Hans Holbein d. J.’s „Der tote Christus im Grab“ und das „Bildnis des Bonifacius Amerbach“. Weitere bedeutende Werke aus dieser Zeit stammen unter anderem von Konrad Witz und Lucas Cranach dem Älteren.

Die Sammlung wuchs im Laufe der Jahrhunderte.
Nach dem Ersten Weltkrieg begann eine Phase intensiven Zuwachses, insbesondere bei der Kunst der internationalen Moderne des 19. und 20. Jahrhunderts. Heute liegen Schwerpunkte der Sammlung des 20. Jahrhunderts auf dem Kubismus, dem deutschen Expressionismus und dem Konstruktivismus, mit Werken von Künstlern wie Pablo Picasso, Ernst Ludwig Kirchner, Franz Marc, Paul Klee und Sophie Taeuber-Arp.
Die Bestände der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts umfassen wichtige Werkgruppen nordamerikanischer Künstler des Abstrakten Expressionismus, der Minimal Art und der amerikanischen Kunst seit 1960. Genannt werden hier Künstler wie Barnett Newman, Mark Rothko, Andy Warhol, Jasper Johns und Frank Stella.
Seit Ende der 1960er-Jahre befindet sich auch ein wichtiges Werkkonvolut von Joseph Beuys in der Sammlung. Die zeitgenössische Sammlung wird kontinuierlich erweitert und beinhaltet Werke von Künstlern wie Gerhard Richter, Wolfgang Tillmans, Rosemarie Trockel, Michael Armitage und Hito Steyerl.
Das Kupferstichkabinett im Kunstmuseum Basel ist mit rund 300.000 Werken die grösste öffentliche Sammlung von Handzeichnungen, Aquarellen und Druckgrafik in der Schweiz. Es gehört international zu den bedeutendsten Sammlungen von Kunstwerken auf Papier und geht ebenfalls auf die Sammlungen von Basilius Amerbach und Remigius Faesch zurück.
Eine reiche Geschichte und bedeutende Schenkungen
Die lange Geschichte der Sammlung wurde durch das Mäzenatentum und philanthropische Engagement der Basler Bürger sowie durch glückliche Umstände geprägt, die Basel weitgehend vor geopolitischen Katastrophen verschonten. Nach dem Zweiten Weltkrieg trugen umfangreiche Schenkungen und Vermächtnisse privater Gönner wesentlich zum Wachstum bei.
Die Verbundenheit der Basler mit ihrem Kunstmuseum zeigte sich eindrucksvoll bei der Picasso-Story im Jahr 1967. Als der Verkauf zweier wichtiger Gemälde von Pablo Picasso, „Die zwei Brüder“ (1906) und „Sitzender Harlekin“ (1923), drohte, die lange Jahre im Museum zu sehen waren, sicherten die Basler den Ankauf durch die öffentliche Hand mittels einer Volksabstimmung. Eine engagierte Bürgerbewegung sammelte die benötigte Restsumme. Daraufhin beschenkte Picasso selbst die Stadt Basel mit vier weiteren Werken, und Maja Sacher-Stehlin ergänzte die Schenkungen um das wichtige kubistische Werk „Le poète“ (1912).
Bedeutende finanzielle Geschenke, unter anderem von Maja Sacher-Stehlin und ihrer Enkelin Dr. h.c. Maja Oeri, ermöglichten die räumliche Erweiterung des Museums. Wichtige Depositäre wie die Emanuel Hoffmann-Stiftung und die Stiftung Im Obersteg ergänzen seit Jahrzehnten die Bestände des Museums mit bedeutenden Werken der zeitgenössischen Kunst und der klassischen Moderne.
Drei Häuser, eine Sammlung: Hauptbau, Neubau und Gegenwart
Das Kunstmuseum Basel verteilt sich heute auf drei Standorte.
- Hauptbau: Eröffnet 1936 am St. Alban-Graben, beherbergt dieser Bau die Sammlungen von der Kunst des Mittelalters und der Renaissance bis zur Klassischen Moderne und Europäischen Nachkriegsmoderne. Auch das Kupferstichkabinett sowie der Museumsshop und das Bistro sind hier zu finden.
- Neubau: Gegenüber dem Hauptbau und unterirdisch verbunden, wurde der Neubau 2016 eröffnet. Er bietet Raum für Sonderausstellungen in den Oberlichtsälen und präsentiert Sammlungswerke ab 1950. Die Architektur des Neubaus zitiert Elemente des Hauptbaus.
- Kunstmuseum Basel | Gegenwart: Dieses Haus am St. Alban-Rheinweg wurde 1980 als erstes Museum für Gegenwartskunst in Europa eröffnet. Es zeigt Werke und Sonderausstellungen zeitgenössischer Kunst.
Planen Sie Ihren Besuch im Kunstmuseum Basel
Das Kunstmuseum Basel ist ein Muss für Kunstliebhaber und Geschichtsinteressierte.
- Öffnungszeiten (Hauptbau & Neubau): Dienstags, Donnerstags bis Sonntags 10–18 Uhr, Mittwochs 10–20 Uhr. Montags geschlossen. Das Kunstmuseum Basel | Gegenwart ist aktuell geschlossen.
- Kostenloser Eintritt in die Sammlung: Die Sammlung kann dienstags, donnerstags und freitags von 17–18 Uhr, mittwochs von 17–20 Uhr sowie am ersten Sonntag im Monat kostenlos besucht werden.
- Standort: St. Alban-Graben 8, CH-4010 Basel.
- Ein Audioguide für die Sammlung ist verfügbar (Deutsch, Englisch, Französisch).
- Es finden regelmässig Veranstaltungen wie Workshops, Führungen, Konzerte und Gespräche statt.
- Ein Shop und ein Bistro stehen zur Verfügung.
Tauchen Sie ein in acht Jahrhunderte Kunstgeschichte und erleben Sie die beeindruckende Sammlung des Kunstmuseums Basel.