Der Zoo Basel, liebevoll auch Zolli genannt, ist weit mehr als nur eine Tierschau. Er ist eine faszinierende Stadtoase, die zum Verweilen einlädt, ein Ort des Naturschutzes und der Forschung, sowie ein Pionier in der Tierpflege und -zucht. Als ältester Zoo der Schweiz blickt er auf eine reiche, aber auch bewegte Geschichte zurück, die ihn zu dem modernen, wissenschaftlich geführten Betrieb gemacht hat, der er heute ist.
Ein Besuch im Zolli ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Die Anlage ist wunderschön angelegt und sehr gepflegt. Besonders hervorzuheben ist die unglaublich schön angelegte Botanik, die den Zoo auch ohne Tiere zu einem sehr schönen Park zum Flanieren machen würde.
Im Zoo Basel haben Sie die Möglichkeit, die Tiere in weitläufigen, üppig begrünten Gehegen zu beobachten. Dies bedeutet, dass man die Tiere manchmal geduldig suchen muss, da sie kaum noch hinter Gitterstäben präsentiert werden – ein Zeichen für die Entwicklung des Zoos hin zu artgerechteren Bedingungen.
Zu den besonderen Attraktionen, die man nicht verpassen sollte, gehört das Tropenhaus mit seinen frei fliegenden Vögeln. Zwischen Februar und Mai bieten die im Zoo brütenden Storchenpaare tolle Fotomotive. Die Anlage ist zudem kinderwagen- und rollstuhlgerecht angelegt.
Der Zolli engagiert sich stark für den Naturschutz. Er unterstützt verschiedene Naturschutzprojekte und setzt sich auf seinem eigenen Gelände für die Förderung einheimischer Tiere und Pflanzen ein.
Erfolge in Zucht und Artenschutz
Der Zoo Basel hat sich international einen Namen als Pionier in der Tierzucht gemacht. Eine Weltsensation war 1956 die weltweit erste Geburt eines Panzernashorns in einem Zoo. Ebenso bedeutend war die Geburt des Gorillaweibchens Goma im Jahr 1959, das erste Gorillakind, das in einem europäischen Zoo und weltweit das zweite in Gefangenschaft geboren wurde.
Auch aktueller Nachwuchs sorgt für Begeisterung. Am 17. März 2025 kam ein Schimpansenweibchen zur Welt. Das Jungtier, Wasili genannt (Suaheli für „Ankunft“), verbringt die ersten Wochen sicher am Bauch der Mutter Kitoko, festgehalten durch den angeborenen Moro-Reflex, der das Festklammern am Fell ermöglicht. Die Schimpansengruppe im Zoo Basel zählt nun 16 Tiere.
Praktische Hinweise für Ihren Besuch
Der Zoo liegt mitten in der Stadt. Daher empfiehlt sich die Anreise mit der Tram. Die Parkmöglichkeiten direkt am Zoo sind begrenzt, es gibt jedoch Parkhäuser in der näheren Umgebung.
Für die aktuell gültigen Preise und Öffnungszeiten empfiehlt es sich, die offizielle Webseite des Zoo Basel zu konsultieren.
Ein Blick auf die jüngsten Entwicklungen
Das Jubiläumsjahr 2024 war für den Zoo Basel äusserst erfolgreich. Mit über 1.2 Millionen Eintritten wurde ein neuer Besucherrekord verzeichnet. Spezielle Veranstaltungen, wie der Geburtstag mit stark reduziertem Eintritt, die BKB Zolli-Morgen mit freiem Eintritt und Frühstück sowie ein „Tag der offenen Tür“ am 31. Dezember, trugen massgeblich zu diesem Rekord bei. Am 29. Juli konnte zudem die 94-millionste Besucherin seit der Eröffnung begrüsst werden.
Die Geschichte des Basler «Zolli»
Der Zoo Basel, der älteste Zoo der Schweiz, wurde im Jahr 1874 eröffnet. Der Zoo setzte in der damaligen Zeit auf exotische Tiere wie Kamele, Lamas und Tapire. Eine Attraktion war ab 1886 die Elefantendame „Miss Kumbuk“, der erste Elefant in einem Schweizer Zoo.
Das „Unternehmen Zoo“ war damals eng mit dem Kolonialismus verbunden. Tiere wurden durch Beauftragung von Grosswildjägern oder eigene Expeditionen in fernen Ländern beschafft. Der spätere Zoodirektor Ernst Lang jagte beispielsweise 1952 fünf Elefanten in der britischen Kolonie Tanganjika für den Zoo Basel. Lukas Meili, Autor des Buches „Zoo Basel. Die Stadt-Oase neu entdecken“ zum 150-Jahr-Jubiläum, merkt an, dass ein Zoo mit exotischen Tieren ohne Verbindung und Profitierung von kolonialen Systemen nicht möglich gewesen wäre.
Die Abkehr vom Wildfang erfolgte schliesslich durch internationale Artenschutzabkommen und eigene Zuchterfolge. Über die Jahrzehnte hinweg wurde der Zoo zunehmend wissenschaftlich geführt. Ein Fütterungsverbot wurde bereits 1960 eingeführt, und das Elefantenreiten gehört seit 1992 der Vergangenheit an. Diese Entwicklung markiert den Weg des Zoo Basel von einem Ort des Spektakels hin zu einem Ort der Wissenschaft, der Forschung und des Naturschutzes.
Fazit
Der Zoo Basel wird von Besuchern als sehr sehenswert und ein wunderschöner Zoo eingeschätzt. Ein Besuch sollte „nicht verpasst“ werden. Erleben Sie im Zoo Basel die faszinierende Vielfalt der Tierwelt in einer wunderschönen Stadtoase, die sich engagiert der Wissenschaft, Forschung und dem Naturschutz widmet.