Basel, gelegen am Rheinknie und an der Grenze zu Deutschland und Frankreich, wird als pulsierende Kulturstadt beschrieben. Die geografische Nähe zu den Nachbarländern prägt die Region und ist auch in der Gastronomie spürbar. Bei einem Aufenthalt in Basel bietet sich die Gelegenheit, sowohl traditionelle Spezialitäten als auch moderne kulinarische Erlebnisse zu entdecken.
Ein Geschmack von Tradition: Basels klassische Spezialitäten
Die Basler Küche bietet mehrere charakteristische Gerichte und Backwaren, die tief in der regionalen Tradition verwurzelt sind.
Das Basler Leckerli, oft als Basels berühmtester Exportschlager bezeichnet, ist ein bekanntes Gebäck. Es wird aus Honig, Haselnüssen, Mandeln, geriebener Zitronenschale, Orangeat und Zitronat hergestellt und mit Gewürzen wie Zimt, Nelkenpulver (Nägelipulver) und Muskat sowie einem Schuss Kirsch verfeinert. Quellen legen nahe, dass die oft kolportierte Entstehungsgeschichte während des Basler Konzils im 15. Jahrhundert historisch zu hinterfragen ist. Ein frühestes Basler Rezept stammt aus dem Jahr 1741. Leckerli gelten als passende Begleiter für unterwegs oder zur Kaffeerunde.

Besonders während der Basler Fasnacht, den „drey scheenschte Dääg“, stehen zwei weitere Spezialitäten im Vordergrund:
- Die Basler Mehlsuppe: Ursprünglich eine Fastenspeise, hat sie sich seit dem 19. Jahrhundert zur typischen Fasnachtsspezialität entwickelt. Sie wird aus goldbraun geröstetem Mehl, Butter, Bouillon, Zwiebeln und geriebenem Käse zubereitet, manchmal mit Cayennepfeffer gewürzt. Unterschiedliche Zubereitungsarten sind in verschiedenen Gasthäusern zu finden.
- Die Fastenwähe: Dieses Gebäck aus Hefeteig ist mit Kümmel bestreut und wird im Ofen gebacken. Die Form ähnelt einer Brezel. Traditionell war die Fastenwähe nur saisonal während der Fastenzeit erhältlich.
Eine kleinere Variante der Fastenwähe ist das Sunnereedli oder Sunneredli. Diese Mini-Gebäcke werden aus Mürbeteig hergestellt (im Gegensatz zum Hefeteig der Fastenwähe) und sind das ganze Jahr über verfügbar. Sie sind beliebte Apéro-Gebäcke in und um Basel.
Neben diesen bekannten Backwaren umfasst die traditionelle Basler Küche auch deftigere Gerichte, die den Einfluss der Nachbarregionen widerspiegeln. Dazu gehören der Basler Suppentopf (mit Ochsenfleisch und Gemüse), der Basler Lummelbraten (gespickter Rindsfiletbraten), Suri Läberli (saure Leber mit Essig) und Laubfrösche (mit Fleisch gewürzte Krautwickel). Auch der Rheinsalm nach Basler Art (Lachs à la bâloise) und Basler Geschnetzelte(mit Schwarzbier) werden als regionale Spezialitäten genannt. Aus dem Baselbiet stammen Kirsch-Spezialitäten wie Kirschenbrottorte und Chriesiwäje sowie Buttenmost (Hagebuttensirup).
Lokale Produkte und lebendige Märkte
Die zahlreichen Quartiermärkte in Basel bieten die Möglichkeit, nachhaltig einzukaufen und eine gesellige Atmosphäre zu erleben. An den Ständen findet man frische, oft direkt von den Produzenten stammende Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Fleisch- und Milchprodukte, Brot und Käse. Die Märkte legen Wert auf regionale und saisonale Produkte. Beispiele für solche Märkte sind der Matthäusmarkt, Märkte im St. Johanns-Quartier (inklusive eines Abendmarkts), der Märt am Tellplatz, der dienstagsMARKT auf dem Rütimeyerplatz, der Breitemarkt, der Wettsteinmarkt, der Mittwochsmarkt am Allschwilerplatz, der Erlenmarkt und der Stephanus-Markt. Der Abendmarkt im St. Johanns-Quartier wird speziell als Treffpunkt für einen After-Work-Apéro genannt.
Ein Beispiel für lokale Produktion in der Stadt ist Mylk, das Käse und Joghurt direkt in der Basler Markthalle herstellt. Dort kann man den Prozess der Käse- und Joghurtherstellung durch Glasscheiben verfolgen.
Genuss vielfältiger Getränkekultur: Wein, Bier und Cocktails
Basel und die umliegende Region (Basel-Land, Basel-Stadt, Solothurn) sind auch für ihren Weinbau bekannt. Obwohl die Rebfläche begrenzt ist, wird ein Fokus auf Qualität gelegt. Hauptrebsorten sind Blauburgunder/Pinot Noir, Riesling-Sylvaner/Müller-Thurgau und Chasselas/Gutedel. Zahlreiche Weinbars in Basel bieten eine Auswahl an Weinen an, teils mit Fokus auf spezifische Regionen oder Besonderheiten wie Naturweine oder Raritäten im Offenausschank. Genannt werden unter anderem die Bar & Kaffee Zum Teufel, VinOptimum, Consum, Flore, Weinbar Invino, vino e/y vino, Chez Grisoni, Spale Bar und Spark – Portuguese Food Concept.
Die Stadt verfügt auch über eine bemerkenswerte Bier-Szene. Die Fischerstube ist die Heimat des lokal gebrauten Ueli Biers. Das Bierrevier in der Markthalle bietet eine der schweizweit grössten Auswahlen an Offenbieren sowie eine Vielzahl von Flaschenbieren. Auch Zum Bierjohann und das Brewpub Matt & Elly sind als Top-Bierlokale in Basel aufgeführt.
Für Liebhaber von Mixgetränken gibt es eine vielfältige Auswahl an Cocktailbars. Zu den genannten Top-Adressen gehören die Bar im Hotel Les Trois Rois, Das Werk 8, Baltazar, Hinz & Kunz Bar, Campari Bar, Barfly (spezialisiert auf Gin), Renée Bar und die Bibliothek Bar. Diese Bars kreieren klassische und innovative Drinks.
Fokus auf Nachhaltigkeit in der Gastronomie
Ein wachsender Trend in Basels Restaurants ist die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit. Kriterien umfassen regionale, saisonale und biologische Produkte sowie die Reduzierung von Abfall. Initiativen und Labels wie „Goût Mieux“ und das „Bio Cuisine Label“ unterstützen Restaurants bei der Umsetzung dieser Prinzipien. Organisationen wie Slow Food und das Lebensmittel Netzwerk Basel fördern eine nachhaltige Esskultur in der Region. Einige Gastronomiebetriebe beziehen ihre Produkte direkt von lokalen Höfen oder nutzen Unverpackt-Läden.
Basel bietet somit eine breite Palette kulinarischer Erlebnisse, von der Entdeckung traditioneller Spezialitäten auf den Märkten bis hin zum Genuss regionaler Weine und Biere in spezialisierten Bars oder dem Erleben moderner und nachhaltiger Gastronomiekonzepte.